mmMonet hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Wirkung seiner Motive bei unterschiedlichem Licht einzufangen. Das war nicht so einfach, und so entwickelte er neue Arbeitstechniken, die wir heute noch anwenden können, um unsere zahlreichen Aufgaben zu bewältigen. Wie? Das erfahren Sie im folgenden Artikel.

Monets Motive waren Getreideschober, sein Seerosenteich, die Fassade der Kathedrale von Rouen. Aber die Motive an sich waren gar nicht so wichtig. Viel wichtiger war Monet, wie sich das Motiv bei wechselnden Lichtverhältnissen verändert. Nun hat es das Wetter so an sich, dass es sich ändert, und zwar zuweilen recht schnell. An einem Tag mit besonders wechselhaftem Wetter klagte Monet: „Travailler, toujours travailler.“ – „Arbeiten, immerzu arbeiten.“ Monet hatte Stress, sagen wir heute.

Wie sah nun seine neue Arbeitsweise aus? Und was können wir von ihm lernen?

  1.  Für jedes Gemälde verwendete Monet eine Farbpalette mit etwa 5 Farbtönen. Damit reduzierte er die Anzahl seiner Arbeitsmittel deutlich.
  2. Monet arbeitete vor dem Motiv in der Natur und vollendete seine Gemälde dort auch weitgehend. Das war möglich seit der Erfindung der Farbtuben.
  3. Monet konzentrierte sich bei seinen Motiven auf das Wesentliche. Da das Licht jeden Augenblick wechseln kann, erfasste er ausschließlich das Wichtigste. Alles andere ließ er weg. Er entwickelte eine sehr schnelle Maltechnik, die Sie bei jedem seiner Gemälde ablesen können, je später das Gemälde, desto deutlicher: Sie sehen jeden einzelnen Pinselstrich, und manchmal findet man sogar Grashalme oder Samen auf der Leinwand. Was man nicht sieht: Details. Nicht mit bloßem Auge und schon gar nicht mit der Lupe.

Diese Arbeitsweise wich deutlich von der gewohnten akademischen Schichtenmalerei ab. In zahlreichen einzelnen Arbeitsschritten von der Grundierung, Vorzeichnung, über zig von Schichten Ölfarbe und abschließend Firnis wurde über Wochen an einem Gemälde gearbeitet. Monet konnte hingegen an einem Nachmittag mehrere Gemälde vollenden.

Arbeiten Sie schon wie Monet?

  1. Konzentrieren Sie sich auf Ihre wichtigsten Arbeitsmittel und Methoden, wenn Sie eine Aufgabe beginnen? Was sind die wichtigsten 5 Faktoren Ihrer Palette, die Ihre Aufgabe zum Meisterwerk werden lassen?
  2. Was brauchen Sie, um Ihre Aufgabe möglichst zeitnah abzuschließen?
  3. Behalten Sie stets das Ziel im Auge und passen Ihre Arbeitsweise an dieses Ziel an? Je größer der Zeitdruck, desto wichtiger ist die Frage: Was ist das Wesentliche dieser Aufgabe? Was muss auf jeden Fall verwirklicht werden? Und bis wann?

Freuen Sie sich, dass dies bei Ihnen nicht vom Wetter abhängt. Apropos Wetter. Vergessen Sie nicht, vor lauter Arbeit auch mal den Kopf aus dem Fenster zu strecken, tief durchzuatmen und Sonne, Wolken und Licht bewusst wahrzunehmen. Und wenn Sie sehen, dass sich die Lichtverhältnisse verändern, dann sehen Sie Ihre Aufgabe doch einfach in neuem Licht. Machen Sie es wie Monet und schaffen Sie Meisterwerke!