… und Arbeiten ist eine Kunst, und ein gutes Business ist die größte Kunst.“
Sehr spannend, wie Andy Warhol zwischen Arbeiten und Geldverdienen unterscheidet und von seinen Erfahrungen mit Andy-Warhol-Enterprises und seiner Factory berichtet. Als Künstler, der aus der Werbung kam, konnte er beides. Und es braucht auch beides für ein gutes Business, das für Andy Warhol die faszinierendste Kunst überhaupt ist: die Kunst des Arbeitens (= Produkte kreieren und erstellen) und die Kunst des Geldverdienens (= Verkaufen und Beraten).
Es gibt in unseren Unternehmen also die einen, die Produkte kreieren, die anderen, die Produkte verkaufen. Und dann noch ein paar andere, damit Finanz- und Patentamt etc. zufrieden sind. Aber im Kern sind es diese beiden.
Zu welcher Seite gehören Sie? Gehören Sie zu denen, die Produkte kreieren, das heißt: erfinden und produzieren? Oder gehören Sie zu denen, die beraten und verkaufen? Oder aber zum Rest?
Vielleicht ist es das Geheimnis zukunftsfähiger Organisationen, dass sie nicht nur beide Künste beherrschen, sondern dass Produkt und Verkauf so nah verflochten sind wie bei Andy Warhol und all den anderen erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern. Dass alle Mitarbeitenden ihr Unternehmen als Ganzes begreifen und nicht nur den Ausschnitt der einzelnen Stellenbeschreibung sehen.
Hier sehe ich eine reizvolle Verbindung zwischen den Gedanken von Andy Warhol und Frederich Laloux!
Frederic Laloux hält die Suche nach der Ganzheit für einen von drei wesentlichen Durchbrüchen bei der Schaffung evolutionärer Organisationen. Wenn ich mich als Teil einer Organisation mit meinen ganzen Fähigkeiten, Interessen und Ansichten einbringe, dann greifen Produktentstehung und -entwicklung und Verkauf immer wieder ineinander.
Stellen Sie sich vor, jede und jeder im Unternehmen kann und will sich ein wenig mehr einbringen als bisher.
Bitte stellen Sie sich jetzt vor, jede und jeder im Unternehmen kann und will sich nicht nur ein wenig, sondern ganz einbringen. Was verändert sich dann in Ihrer Vorstellung?
Frederic Laloux schreibt von einer enormen Energie, die freigesetzt wird.
Dieses Buch „Reinventing Organizations“ ist eines von zwei Büchern in meinem Leben, bei denen ich beim Lesen geweint habe. Ein Sachbuch von 352 Seiten! In der Reflektion ist es diese Idee von einer sehr faszinierenden Zukunft, die mich so berührt hat. Einer Zukunft, die die Zukunft unserer Kinder sein könnte. Wenn mein Sohn einmal so arbeiten darf, wenn er sich so einbringen kann und die Zukunft und seine Arbeit so gestalten darf, wie Frederic Laloux es in seinem Buch vorträumt und mit jetzt schon realen Beispielen belegt, dann hat er die beste Zukunft, die ich mir vorstellen kann.
Was wünschen Sie den Kindern unserer Welt? Und sind Sie jetzt Verkäufer oder Arbeiter, oder wollen Sie beides sein?