mount_rushmore

london_eye-2

1260_kaercher_schlossplatz

Kärcher hat geschafft, wovon viele Unternehmen träumen: sie sind Weltmarktführer, 2016 wurde das beste Ergebnis in der Firmengeschichte erwirtschaftet und die Marke ist in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen (wir kärchern, Ihr kärchert, …).

Wie sie das erreicht haben? Kärcher-Chef Hartmut Jenner präsentierte das Unternehmen gestern in einem ganzseitigen Interview in der Stuttgarter Zeitung. Der Titel: „Ein Wunsch ist, das Tadsch Mahal zu reinigen“. Sind wir noch im Wirtschaftsteil der Zeitung oder schon im Feuilleton?

Die Reinigung der Präsidentenköpfe am Mount Rushmore, des London Eye und des Brandenburger Tors sind in der Tat Kultursponsoring-Projekte der Firma Kärcher, von denen wir gerne im Feuilleton lesen.
Aber hier vermischen sich Wirtschaftsteil und Feuilleton auf eine ungewöhnlich inspirierende Art.

Denn bei Kärcher zeigen sich bemerkenswerte Parallelen zu einigen der erfolgreichsten Künstlern unserer Geschichte: Nicht nur, dass Kärcher wie Pablo Picasso den unbedingten Willen zum Marktführer hat, und die eigenen Produkte rechtlich so rigoros vor Fälschungen verteidigt wie Albrecht Dürer.

Am eindrucksvollsten erscheint mir bei Kärcher die konsequente Anwendung der Arbeitsprinzipien von Andy Warhol – ich nenne das die Warhol-Strategie:

Alltägliches wird bedeutend

Colaflaschen und Suppendosen sind Themen von Andy Warhols Siebdrucken. Damit erfahren alltägliche Gegenstände eine ganz neue Aufmerksamkeit. Kärcher zeigt, welche Bedeutung die alltägliche und eher lästige Aufgabe des Putzens haben kann: nicht weniger als die Rettung von Weltkulturgut.

Kunst wird Werbung

… und Werbung wird Kunst. Andy Warhol war Schaufenstergestalter und Werbegrafiker von Zeitungsannoncen, bevor er dieselben Mittel einsetzte, um als Künstler zu arbeiten. Die Kärcher-Produkte im Einsatz, das ist prinzipiell klassische Werbung. Nicht aber hier: Denn die Ergebnisse sind weit mehr als gängige Produktfotografie. Sie sind Kunst! Die Kunstfotografien präsentieren monumentale Skulptur und Architektur mittels durchkomponiertem Bildaufbau, einer ansprechenden Ästhetik, Bildwitz, atmosphärischer Lichtinszenierung und – ach ja, mit Dampfstrahlern von Kärcher im Einsatz!

Verbindung von scheinbar Gegensätzlichem

Das bedeutende der Pop Art und speziell von Andy Warhols Kunst ist die Verbindung von Themen, die zuvor sauber getrennt waren: Kommerzialisierung und Kunst, Alltägliches im Museum, Werbemittel mit Künstlertechniken, Ernst und Unterhaltung. Coca Cola findet den Weg ins Kunstwerk, während das Porträt von Berühmtheiten wie Marilyn Monroe, einst eine klassische Kunstgattung, wie Zeitungsanzeigen in Siebdrucktechnik in Warhols Factory gedruckt wird. Welche Gegensätze verbindet Kärcher in seinen Kultursponsoring-Projekten? Werbung und Kunst. Sponsoring und Produktentwicklung. Sinn und Wirtschaftlichkeit. Putzen und Kulturgenuss. Wow?!

Zukünftige Wirkung der Kärcher-Warhol-Strategie

Andy Warhols Strategie brachte ihm eine außergewöhnlich große Zielgruppe. Ähnlich wie in der Popmusik war die Pop Art für viele Menschen ansprechend, unabhängig von Ausbildung, wirtschaftlichem Status oder kultureller Bildung. Mitarbeiter und Freunde unterstützten ihn begeistert. Die Kultursponsoring-Projekte bei Kärcher haben das Potential, die Reichweite des Unternehmens immens zu erweitern: Für Kunden aus Begeisterung an Technik, an Effizienz oder an Kunst und Kultur. Für potentiellen Mitarbeiter, damit die aktuell 219 offenen Stellen zeitnah und hochkarätig besetzt werden. Und für die bestehenden Mitarbeiter und Kunden, die bestätigt bekommen: „Jeder Kärcher ist gut. Die Freiheitstatue weiß es, Hartmut Jenner weiß es, und du weißt es.“(frei nach Andy Warhol)

Die Frage ist: Wie erfahren die indischen Kulturbehörden davon, die für das Tadsch Mahal zuständig sind? Mit den Künstler Skills von Kärchers 11.900 aktuellen und 219 neuen Mitarbeitern. … und mit der Präsentation der Kunstfotografien in ganzseitigen Artikeln wie in der Stuttgarter Zeitung. Warhol lässt grüßen.

Überzeugen Sie sich selbst von der künstlerischen Qualität der Fotografien des Kultursponsoring-Projekts der Firma Kärcher. Den Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 30.08.2017 finden Sie hier als Onlineausgabe.

Wie gefällt Ihnen der Warhol-Kärcher-Transfer und die Warhol-Strategie? Was sagen Sie zu den Kunstfotografien von Kärcher? Ihr Feedback interessiert mich!